Montag, November 25, 2024
Bürger-Infos

Hilfe, wer rettet mich im Notfall?

„In Moers haben wir Leute die für den Job als Feuerwehrmann bezahlt werden. Also haben wir eine Berufsfeuerwehr!“

Diese Aussage stimmt so nicht ganz. Richtig ist, dass wir Kameraden in Moers haben die den Beruf des Feuerwehrmannes erlernt haben und ausüben. Richtig ist auch, dass diese verbeamtet und in Moers Hülsdonk stationiert sind.

Jetzt kommt das wichtige „Aber“:

Die Feuerwehr in Moers ist dennoch eine Freiwillige Feuerwehr – und zwar eine mit hauptamtlichen Kräften. Was bedeutet das genau?

In der Praxis sieht das so aus: In der Feuer- und Rettungswache in Moers Hülsdonk (am Jostenhof) bilden täglich ca. 13 berufliche Feuerwehrmänner und -frauen den ersten Abmarsch für den abwehrenden Brandschutz und weitere feuerwehrtechnische Einsätze.

Hinzu kommen die Kameraden der Verwaltung und Technik, welche ebenfalls bei personalintensiven Einsätzen mit ausrücken können.

Weitere Kameraden besetzten den Rettungsdienst, welcher vom Kreis Wesel unterhalten wird. Auch dieses Personal sind ausgebildete Feuerwehrmänner und -frauen und besetzen im Rotationsverfahren die Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge der Feuerwehr Moers.

In Summe hat die Stadt Moers rund 100 hauptamtliche Feuerwehrmänner und -frauen welche auf vier 24 Stunden Schichten und den Tagesdienst aufgeteilt sind und ihre Pflicht verrichten.

Zum Abarbeiten der Einsätze besetzen die Kameraden u.a. primär folgende Fahrzeuge: Einen Einsatzleitwagen, eine Drehleiter, einen Rüstwagen, einen Gerätewagen-Logistik, ein Hilfeleistungs- sowie ein Tanklöschfahrzeug. Weitere Sonderfahrzeuge sind ebenfalls an der Hauptwache stationiert, wie zum Beispiel ein Gerätewagen für Messtechnik bei Umwelteinsätzen.

Jetzt kommen wir zum wichtigen Teil:

Während kleinere Einsätze, wie ein Hecken- oder Müllbrand oder kleinere technische Hilfeeinsätze wie eine Ölspur oder auch die Unterstützung des Rettungsdienstes noch sehr gut von den Kameraden der Hauptwache alleine abgearbeitet werden können, kommt es auch immer wieder zu größeren Einsatzlagen, zum Beispiel ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person oder ein Feuer in einem Gebäude.

Denn immer dann wenn es in einem Gebäude brennt oder die Einsatzstellen komplexer sind müssen mehr Kollegen mit anpacken. So kommt es vor, dass an einer Einsatzstelle gut und gerne mal 30 – 100(!) Feuerwehrmänner gebraucht werden.

Oder wenn man in kleinen Dimensionen denken mag: Natürlich kann es vorkommen, dass nicht nur ein Einsatz zur gleichen Zeit stattfindet. Die Kameraden können sich dann natürlich nicht teilen.

Und da kommen die freiwilligen Feuerwehrkameraden aus Moers ins Spiel. Die knapp 300 Mitglieder der Feuerwehr sind rein ehrenamtlich!

Die Kameraden sind, sofern möglich, immer Einsatzbereit und rücken im Alarmfall von Zuhause, aus dem Kino, von der Grillparty oder auch von der Arbeitsstätte zu ihren Gerätehäusern an um sich auszurüsten und die Einsatzstellen abzuarbeiten.

Auch die Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltung, als auch sonstige Veranstaltungen (wie zum Beispiel die Brandschutzerziehung) der Feuerwehr werden überwiegend von den freiwilligen Kameraden durchgeführt.

Zusätzlich müssen die freiwilligen Kameraden sich aus- und fortbilden. Dies geschieht sowohl in der gesamten Feuerwehr Moers und im Kreis Wesel auf Lehrgangsbasis als auch Löschzugintern an den Übungsdiensten in der Woche und am Wochenende. Hinzu kommen Laufbahnlehrgänge auf Kreis- und Landesebene.

Das bedeutet auch gleichzeitig, dass alle anderen Feuerwehrgerätehäuser und -autos im gesamten Stadtgebiet von den freiwilligen Einheiten besetzt werden.

Wir, der Löschzug Hülsdonk (Löschzug 2), sind zusammen mit den Kameraden der Hauptwache am Jostenhof untergebracht.

Dadurch bedingt besetzt der Löschzug auch im Bedarfsfall neben den eigenen Fahrzeugen auch die Fahrzeuge die in der Hauptwache untergebracht sind und nicht vom hauptamtlichen Personal besetzt werden können.

Zusätzlich bilden wir den Verpflegungszug, der bei zeitintensiven Einsätzen die Kameraden mit Essen und Trinken versorgt.

Und so haben auch die anderen Einheiten ihre Sonderaufgaben bzw. -komponenten.

Der Löschzug Stadtmitte (Löschzug 1), der zusammen mit dem Löschzug Asberg (Löschzug 3) an der Essenberger Straße stationiert ist hat neben dem „Moerser Standard Fuhrpark“, bestehend aus 2 (Hilfeleistungs-) Löschfahrzeugen und einem Mannschaftstransportfahrzeug, eine Drehleiter sowie einen Gerätewagen Logistik.

Der Löschzug Asberg hat zusätzlich einen Abrollcontainer für die Verletztendekontamination bei Gefahrguteinsätzen, als auch ein drittes Löschfahrzeug.

Die Kameraden in Moers Scherpenberg (Löschzug 4) an der Cecilienstraße bilden zusätzlich zum „normalen“ Feuerwehrgeschehen noch eine SEG Komponente. Diese Schnelle Einsatzgruppe kann im Fall einer größeren Anzahl von Verletzten die Erstversorgung an der Einsatzstelle übernehmen und diese für den Abtransport in die Krankenhäuser vorbereiten. Hierfür besitzt der Löschzug einen Gerätewagen Logistik.

Der Löschzug 5 in Schwafheim, angesiedelt auf der Düsseldorfer Straße, unterhält ein Boot sowie einen Gerätewagen Logistik. Das Boot dient zur Personenrettung von verunfallten Personen in Seen und zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen (Beispielsweise Öl auf Gewässer).

Die Kameraden aus Kapellen (Löschzug 6), stationiert auf der Industriestraße, haben ein weiteres Löschfahrzeug, Ausrüstung für Landwirtschaftsbrände (z.B. Heumesssonde) sowie einen Notstromaggregatanhänger im Gerätehaus untergebracht.

Die Repelener Kameraden (Löschzug 7) am Jungbornpark unterhalten zusätzlich einen SW2000. Dieser Schlauchwagen besitzt Schlauchmaterial für eine Wegstrecke von bis zu 2000 Meter und wird in ländlichen Einsätzen primär eingesetzt.

Zu guter Letzt besitzt die Feuerwehr Moers eine Jugendfeuerwehr, welche ebenfalls in der Hauptwache untergebracht ist. Auch hier ist das Betreuerteam rein ehrenamtlich besetzt und übernimmt die gesamte Jugendarbeit.

Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden und die Leistungsfähigkeit hochzuhalten sind wir alle auf Eure Mithilfe angewiesen! Helfen können nie zu wenige! Komm doch einfach mal völlig unvoreingenommen und ohne jegliche Verpflichtung zu einem unserer Dienstabende in deinem Ortsteil und schaue ob die Freiwillige Feuerwehr nicht auch etwas für Dich ist.

Und selbst wenn Du gerne mal beruflich bei einer Feuerwehr arbeiten möchtest ist es von Vorteil erste Erfahrungen in einer Freiwilligen Feuerwehr zu sammeln.

Angesprochen fühlen darf sich jeder zwischen 18 und 63 Jahren!

Solltet Ihr noch weitere Fragen zu den Einheiten haben könnt ihr gerne uns oder die Kameraden direkt Kontaktieren. Die Internetseiten der Löschzüge findet Ihr im unteren Teil unserer Homepage.